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DIGITAL X

Nachhaltigkeit

Wenn man über Nachhaltigkeit spricht, muss man auch über Technologie sprechen. Zum einen, weil Technologie die Umwelt negativ beeinflussen kann, z.B. wenn sie falsch eingesetzt wird. Zum anderen, weil Technologie für mehr Nachhaltigkeit sorgen kann, wenn sie richtig eingesetzt wird. Aber was ist nun falsch und was ist richtig?

Erst einmal muss man sich über die negativen Auswirkungen von Technologie auf die Umwelt bewusst werden: Eine KI im Deep Learning zu trainieren kann zum Beispiel mehr als 313 Tonnen CO2 generieren, was laut Accenture den Emissionen von 315 Flügen zwischen New York und San Francisco entspricht.

Gleichzeitig können eben genau solche Technologien die Gesellschaft darin unterstützen, nachhaltige Lösungen in der Urbanisierung, in der Mobilität sowie im Alltag zu finden und dem Klimawandel entgegenzuwirken.

So zum Beispiel der Switch ins Homeoffice. Die Fahrt zur Arbeit und von der Arbeit nach Hause ist eine der größten Emissionsquellen heutzutage. Laut Öko-Institut e.V. können mit mehr Homeoffice bis zu 3,7 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase pro Jahr eingespart werden. Ohne Technologie also undenkbar.

Eine nachhaltige Lösung zur Energiegewinnung haben Forscher:innen der University of Cambridge zusammen mit dem britischen Chiphersteller ARM in einem Experiment erforscht: Im Frühjahr haben sie einen Computer nun schon ein Jahr lang nur über Blaualgen und Licht mit Strom versorgt. Eine Aluminiumelektrode nutzt die bei der Fotosynthese erzeugte niedrige elektrische Spannung zur Stromversorgung des Mikroprozessors. Die Alge scheint außerdem einen Teil ihrer Nahrung quasi „zwischenzuspeichern“ und verarbeitet diesen sobald kein Licht verfügbar ist. So konnte der Computer auch in der Nacht betrieben werden. Diese Algenenergie könnte also eine umweltfreundlichere Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien bieten.

Die Nachhaltigkeit hat seinen Weg auch ins Business gefunden – Stichwort: Environmental & Social Governance (ESG). Dahinter steht vor allem die Datenanalyse in der Leistungsüberwachung sowie die Überwachung des Verbrauchs von Ressourcen und der Emissionen während der Produktion. Wichtige Faktoren, die ohne Technologie kaum möglich wären.

Im ‚Sustainable Technology Survey‘ von Accenture wurden 560 Unternehmen mit über $1 Milliarde USD Umsatz befragt. Alle Befragten bewerteten Technologie als entweder ‚wichtig‘ oder ‚sehr wichtig‘, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Auf der Digital X in Köln werden wir mit Kilian Kaminski vom nachhaltigen Elektronikhändler refurbed und Daan Roosegaarde vom sozialen Designlabor Studio Roosegaarde über das Thema Nachhaltigkeit sprechen. Auch hier fragen wir „Kann Technologie den Klimawandel aufhalten? Wo stößt die Technologie an ihre Grenzen?“ Wir sind gespannt, welche nachhaltigen Tech-Ideen und Visionen die beiden für unser Klima bereithalten. Also Augen offenhalten und unseren Liveblog checken ;)