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DIGITAL X

Künstliche Intelligenz

Ist KI gut oder böse? Und kann man das überhaupt so eindeutig sagen? Schwierige Fragen. Wir können uns da nicht so recht entscheiden und stellen diese Frage lieber ganz gemein den Expert:innen am 13. und 14. September auf der Digital X in Köln. Dort werden wir KI-Expertin und Unternehmerin Nicole Büttner und Physiker und Moderator Dr. Philip Häusser antreffen und rund um das Thema KI befragen.

Bis dahin möchten wir uns aber schon mal anschauen, in welchen Bereichen KI bereits alltagstauglich ist und wo es alltagstauglich werden könnte.

In der Produktion, in Elektronikgeräten und der Mobilität ist die KI eine fast schon selbstverständliche Komponente. Intelligente Waschmaschinen, die Wasser und Strom sparen, Fahrassistenzsysteme im Auto, Predictive Maintenance in der Produktionshalle und in der Kaffeemaschine.

Auch in der Medizin gibt es Fortschritte in Sachen KI. Forscher:innen der britischen University of Bath haben ein KI-System entwickelt, das anhand von Röntgenbildern Hüftfrakturen erkennen und bewerten kann. In einer Studie erzielten die Systeme eine um 19% höhere Genauigkeit und Zuverlässigkeit in der Identifikation und Klassifikation der Hüftfrakturen als ihre „echten“ Kolleg:innen. Abgesehen von der Genauigkeit könnte mit dieser KI auch eine erhöhte Nachfrage nach Röntgenbildern besser abgefangen werden.

Schauen wir nach Kanada, zur Simon Fraser University. Dort werden humanoide Roboter entwickelt, die den Blutdruck von Patienten messen können. „Leech-inspired-origami“ (LIO)-Sensoren an den Fingern des Roboters ahmen die Saugmechanismen von Blutegeln über die Origami-Falttechnik im 3D-Druck nach. Diese Sensoren werden dann auf der Brust des Patienten platziert und generieren EKG- und PPG-Daten, mit denen der Blutdruck bestimmt und überwacht werden kann.

Das klingt doch nach einem fetten Plus für KI, oder?

Gleichzeitig wird in der Forschung immer wieder deutlich, dass die KI auch die schlechten Dinge erlernen kann. Das wollten auch Forschende des US-Pharmaunternehmens Collaborations Pharmaceuticals verdeutlichen, als sie im Juni dieses Jahres eine KI-Software toxische Moleküle entwickeln ließ und ein Modell für 40.000 Moleküle als Ergebnis ausgespuckt bekamen. Mit einem Artikel im Magazin „Nature Machine Intelligence“ haben sie darauf aufmerksam gemacht, wofür KI missbraucht werden kann.

Aber bedeutet das, dass KI selbst nicht „böse“ sein kann, sondern die Menschen, die dahinterstehen und sie programmieren die „Bösen“ sind?

Die Vorstellung einer sich verselbstständigenden KI liegt vermutlich auch einfach zu nahe, weil es zahlreiche Sci-Fi-Filme bereits Jahre zuvor verbildlichten.

Wir freuen uns darauf zu hören, was unsere Expert:innen auf der Digital X dazu sagen.